Bewohner kleinerer Ortschaften können den Vorteil eines eigenen Gartens genießen. In der Stadt ist dies nicht immer möglich. Häuser und Wohnungen mit Grundstücken oder „Gärtchen“ sind meist rar, die Anzahl der Parzellen in Kleingartenanlagen ist begrenzt, und nicht jeder kann sich einen Garten außerhalb der Stadt leisten. Was bleibt also? Man setzt unter anderem auf einen Mini-Garten auf dem Balkon, zum Beispiel mit Hochbeeten und anderen bewährten Lösungen. Urban Gardening ist ein positiver und sich dynamisch entwickelnder Trend.
Zu den neuen Urban-Gardening-Trends des letzten Jahrzehnts gehören unter anderem Regengärten, Hochbeete, Dachgärten und fortschrittliche vertikale Gärten. In der Regel hat ein Wohnungsbesitzer in der Stadt nicht die Möglichkeit, diese umzusetzen. Er kann jedoch einen anderen Garten – auf dem Balkon – anlegen.
Die Bedeutung von Urban Gardening wächst
Noch vor einigen Jahren schien der Anbau von Gemüse oder Obststräuchern auf dem Balkon eine gärtnerische Avantgarde zu sein. Etwas, das zwar möglich ist, aber wahrscheinlich nicht bei uns. Balkone wurden zwar mit Grünpflanzen dekoriert, aber nicht so vielfältig und fortschrittlich wie heute. Inzwischen wächst die Zahl der Hobbygärtner, die auf innovativere Lösungen für den Balkon setzen. Laut Kantar bauen 4 % der Befragten Gemüse auf dem Balkon (und der Terrasse) an. Das Ergebnis ist zwar noch weit vom Optimum entfernt, aber es steigt. Urban Gardening entwickelt sich und evolviert. Es werden immer mehr Arten auf dem Balkon eingeführt. Ein Beispiel der letzten Jahre ist der verstärkte Anbau von Erdbeeren. Worauf sollte man noch setzen? Welche Bedeutung haben schön dekorierte Balkone für die Stadt?
1. Essbare Pflanzen auf dem Balkon
Viele Gemüsesorten (Schnittlauch, Salat, Radieschen, Cocktailtomaten) gedeihen auch auf einem kleinen Balkon, bei Obststräuchern ist die Sache komplizierter. Auf größeren Flächen können „vollwertige“ essbare Gärten angelegt werden, in denen verschiedene Arten angebaut werden – Wurzelgemüse, Paprika, Johannisbeeren, Erdbeeren und sogar so „ungewöhnliche“ Arten wie Süßkartoffeln, Erdnüsse oder Spargelbohnen. Der Schlüssel zum Erfolg ist regelmäßige Pflege, die Wahl entsprechend tiefer und geräumiger Töpfe/Kästen und bei wärmeliebenden Arten die frühzeitige Anzucht von Setzlingen im Haus. Viele Arten können in einem Balkon-Minigewächshaus vermehrt werden. Ein Gemüsegarten auf dem Balkon, bereichert mit Ziersträuchern, ist wunderschön. Dies sind Gruppen, die sich erfolgreich mit Zierpflanzen kombinieren lassen.
2. Vertikale Gärten auf dem Balkon
Vertikale Gärten sehen im Haus großartig aus, sind aber im Freien im polnischen Klima stark eingeschränkt (erhöhte Frosteinwirkung). Dies hindert jedoch nicht daran, saisonale Pflanzen (sogar auf dem Balkon!) anzubauen. Dies gilt insbesondere für kleines Gemüse und Kräuter. Es ist eine Idee für den Anbau von Salat, Sauerampfer, Oregano, Majoran, Rucola, Zwiebeln für Schnittlauch, Petersilie und Karotten für das Grün (ja – Karottengrün ist essbar). Man kann fertige Module für vertikale Gärten kaufen und an der Fassade oder an Geländern montieren. Darüber hinaus werden Europaletten verwendet oder Konstruktionen aus Flaschen, die an Schnüren befestigt sind, gemäß der Zero-Waste-Philosophie angelegt. Ein vertikaler Garten spart Platz auf dem Balkon und dient dabei nicht selten als Raumteiler.

3. Hochbeete
Hölzerne Hochbeete auf dem Balkon haben ihren Charme und sind gleichzeitig praktisch. Sie verleihen einen heimeligen, intimen Akzent und ermöglichen gleichzeitig einen effizienteren (im Vergleich zu traditionellen Behältern) Anbau von Zier- und Nutzpflanzen. Dank Hochbeeten ist der Balkon aufgeräumt, und man kann sich zudem an den Anbau schwierigerer Pflanzen wagen. In Hochbeeten werden oft Gemüse und Kräuter gesät oder gepflanzt, gleichzeitig entstehen effektvolle Kompositionen mit Zierpflanzen. Es lohnt sich insbesondere, auf einjährige Arten zu setzen, z. B. auf Prachtsalbei, Verbene, Leberbalsam, Kapuzinerkresse oder Harfensträucher.
4. Balkon-Minigewächshäuser
Garten-Minigewächshäuser sind gewissermaßen eine „verglaste“ Version eines Hochbeets. Sie schützen Pflanzen vor ungünstigen äußeren Faktoren (z. B. niedrige Temperaturen und Wind), ermöglichen eine frühere Aussaat und Pflanzung (verlängert die Vegetationsperiode um mindestens einige Wochen), ermöglichen den effektiven Anbau von Frühgemüse, die Produktion von Setzlingen sowie den Anbau wärmeliebender (niedriger) Pflanzen. Auf dem Balkon lohnt es sich, sowohl Minigewächshäuser als auch ein Hochbeet aufzustellen. Sie sind optisch ansprechende Gestaltungselemente und passen hervorragend zum Urban Gardening.
5. Blumenwiese auf dem Balkon
Blumenwiesen haben etwas Sentimentales an sich, das an die Kindheit bei den Großeltern, an die „Polnizität“ und an Idylle erinnert. Normalerweise werden Blumenwiesen auf großen Flächen ausgesät. Auf dem Balkon kann man lediglich einen Hauch einer Blumenwiese schaffen. Man muss große Behälter bestellen/kaufen. Eine Blumenwiese kann in Hochbeeten angelegt werden. Es gibt jedoch einen Unterschied im Vergleich zu „echten“ Blumenwiesen. In diesem Fall sollte man auf Mischungen setzen, in denen einjährige Zierpflanzen dominieren. Gräser sind eine Ergänzung und nicht umgekehrt (wie im Garten).
Urban Gardening macht die Stadt schöner. Zudem ist der Anbau von Grünpflanzen auf Balkonen freundlich zur städtischen Wildtierwelt. Blühende Pflanzen ziehen Bestäuber und Schmetterlinge an, z. B. die beliebten Taubenschwänzchen. Dies ist ein weiterer Baustein zur Schaffung „grüner Lungen“ der Stadt. Gleichzeitig ist es eine Aufwertung der eigenen Umgebung. Auf solchen Balkonen kann man sich angenehmer entspannen, sie sehen aus dem Zimmerfenster schöner aus, und man erhält zudem zusätzliche Vorteile in Form von frischem Grünzeug, Obst und Gewürzen.